CO2 Speicherung im Meeresboden

Die Weltmeere sind die größte natürliche Senke für Kohlenstoff, Nährstoffe und andere biologisch aktive Substanzen. So wird das meiste anthropogene CO2 letztlich aus der Atmosphäre entfernt und in die Ozeane geleitet, wo es als gelöster anorganischer Kohlenstoff im Meerwasser und als partikulärer organischer und anorganischer Kohlenstoff in den Meeressedimenten gespeichert wird. Die Geschwindigkeit der CO2-Aufnahme aus der Atmosphäre wird durch die Effizienz der physikalischen und biologischen Pumpen bestimmt, die CO2 in das Innere des Ozeans befördern. Die Ozeane werden auch bewusst genutzt, um CO2 und andere Abfallprodukte aus industriellen Quellen zu entsorgen. So wird das aus Erdgas abgetrennte CO2 seit mehr als einem Jahrzehnt im industriellen Maßstab in geologischen Formationen unter dem Meeresboden gelagert, und in naher Zukunft werden zahlreiche neue Lagerstätten unter dem Meeresboden eröffnet, um das CO2 aus Kohlekraftwerken und anderen industriellen Quellen aufzunehmen. Der Austritt von CO2, verdrängtem Formationswasser und Methan aus dem Speicherkomplex in die darüber liegende Wassersäule ist das größte Risiko, das mit diesen Speichervorgängen verbunden ist. 

Vor diesem Hintergrund entwickelt unsere Forschungsgruppe neue Überwachungstechniken zur Überwachung von Unterwasserspeichern und wendet sie an. Dazu gehören verbesserte chemische Sensoren für den Nachweis von gelöstem CO2 und Methan in der Wassersäule, ein Membraneinlass-Massenspektrometer für die Quantifizierung der Konzentrationen gelöster Gase, hydroakustische Techniken für den Nachweis von Gasblasen in der Wassersäule, Landersysteme für in-situ-Flussmessungen am Meeresboden und zahlreiche weitere Instrumente am Meeresboden. Die Forschungseinheit untersucht auch das Transportverhalten von gasförmigem und gelöstem CO2 in Sedimenten und der Wassersäule, die Auflösung von CO2 in Porenflüssigkeiten, die Bildung von CO2-Hydraten und die geochemischen Reaktionen zwischen CO2 und Sedimenten. Diese Untersuchungen werden nicht nur an Speicherstätten, sondern auch an CO2-Austrittsstellen und anderen natürlichen Analoga durchgeführt. Die Feldstudien werden durch experimentelle Studien im Hochdrucklabor ergänzt.

Die Durchführbarkeit, die Umweltrisiken, die Kosten und die rechtlichen Anforderungen im Zusammenhang mit der Speicherung von CO2 unter dem Meeresboden in salinen Aquiferen und erschöpften Öl- und Gasreservoirs wurden und werden im Rahmen von EU-Projekten (ECO2 - ; STEMM CCS - ) sowie nationalen Projekten (GEOSTOR - ) eingehend untersucht.